Auch im Alter ist eine ästhetische Versorgung möglich!

Wenn im Laufe eines langen Lebens keine Zähne für die Verankerung von Zahnersatz verblieben sind, erfolgt die Versorgung mit einer totalen Prothese.
Herstellungsprinzip:
Nach einer Situationsabformung werden individuelle Abformlöffel angefertigt, mit denen in der 2. Sitzung genaue Abdrücke angefertigt werden (Funktionsabformung).
In einer weiteren Sitzung wird die Bisshöhe  mit einem Wachsregistrat festgestellt. Nach der Aufstellung der Zähne in Wachs, erfolgt die Einprobe der Arbeit und evtl. Korrekturen. Jetzt kann der Techniker die Prothese/n in Kunststoff überführen und fertig stellen. Nach der Eingliederung erfolgt meist nach einer „Eingewöhnungsphase“, die Entfernung eventueller Druckstellen.
 
Es werden also alle natürlichen Strukturen (sämtliche Zähne & Teile des zurückgebildeten=atrophierten Kieferkammes), durch künstliche Komponenten ersetzt. Als Basis für eine Vollprothese dienen Kunststoffe (PMMA=Polymethylmetacrylat=Plexiglas), der Zahnbesatz besteht ebenfalls aus Acrylaten.
Entscheidend für einen guten Prothesenhalt sind die Knochen und Schleimhautverhältnisse des Patienten. Im Oberkiefer steht ein Ventilmechanismus durch Unterdruckverhätnisse (Saugeffekt) zwischen Gaumen und Umschlagfalte zur Verfügung, dem eine Beziehung zwischen der Verschiebbarkeit der Oberkieferschleimhaut (Resilienz) und dem Mundspeichel zugrunde liegt.
Wenn der Alveolarfortsatz lange Zeit zahnlos und prothetisch unversorgt war, baut der Knochen Substanz ab, er flacht ab und bietet damit unzureichend Halt.
Dann kann eine Knochenaufbauoperation mit körpereigenen oder Knochenersatzmaterialien erfolgen. Die Versorgung mit Implantaten steht alternativ zur Wahl, es sei aber darauf hingewiesen, dass auch hier genügend Knochensubstanz vorhanden sein muss. Der finanzielle Aufwand ist dabei nicht unerheblich. 
Wenn die Prothesen nur leicht unzureichenden Halt aufweisen, können oft Haftcremes oder Haftpulver Abhilfe schaffen. Einen Ausgleich der Veränderungen von Knochen- und Schleimhautlager kann man in regelmäßigen Abständen durch Unterfütterungen schaffen. Hierbei dient die aktuelle Prothese als individueller Löffel, und alle Veränderungen können nach Modellherstellung durch Antragen von Kunststoff an die Schleimhautseite der Prothese angeglichen werden.
 
Reinigung:
Grundsätzlich ist der mechanischen Reinigung mit Zahnbürste und spezieller Prothesenzahnpasta Vorrang zu geben. Hin und wieder erscheint eine Reinigung mit Aktivsauerstofftabs sinnvoll aber bei zu häufiger Anwendung können Oberflächen-rauhigkeiten entstehen, die neue Belagsbildung fördern.

Was muss ich bei einer neuen Prothese beachten ?
Das Zähneputzen gehört bei Trägern von Zahnersatz, egal ob Teil- oder Voll-Prothese, genauso zur täglichen Mundhygiene, wie bei vollbezahnten Patienten. Die Anlagerung von Zahnstein und Anheftung von bakteriellen Plaques findet ebenso statt und erhöht das Risiko weiterer Erkrankungen im Mundraum.

Der richtige Umgang mit der Versorgung, kann deren Lebensdauer und den Tragekomfort erhöhen. Während der Eingewöhnungsphase müssen manchmal so genannte Druckstellen vom Zahnarzt an der Prothese eingeschliffen  werden.  Warten Sie bitte bei Beschwerden nicht ab, dass diese von selbst verschwinden, sondern rufen Sie uns sofort an!
Bei kleineren Verletzungen der Mundschleimhaut, z.B. durch Überbelastung, können desinfizierende und schmerzlindernde Salben, (Dynexan, Kamistad), Abhilfe schaffen. Diese bekommen Sie rezeptfrei in Ihrer Apotheke.
Sollten Sie beim Zusammenbeißen der Zähne das Gefühl haben, das etwas stören sollte, so rufen Sie bitte ebenfalls sofort an, da dies zu Überlastungen führen kann.

Allgemein:                     
  • 2x täglich morgens und abends putzen (Restbezahnung, tragende Gewebe, Prothese) dabei die Zunge und das Zahnfleisch mitpflegen
  • Prothese wenn möglich nach den Mahlzeiten unter klarem fließenden Wasser abspülen
  • Prothese stets über gefülltem Waschbecken putzen (verhindert Sturzschäden)
  • keine Spülmittel/ Chemikalien verwendenden
Teilprothese
  • Teleskopkronen und Kronen für Halteelemente gilt besondere Aufmerksamkeit - gründliche Reinigung mit Zahnbürste/Zahnzwischenraumbürste am Kronenrand 
  • mechanische Reinigung mit Prothesenbürste und spezieller Prothesenreinigungspaste z.B. Blend-a-med Hygienic (Vorrang vor Reinigungstabletten)
Totalprothese
  • mechanische Reinigung mit Prothesenbürste und spezieller Prothesenreinigungspaste z.B. Blend-a-med Hygienic (Vorrang vor Reinigungstabletten)
  • Bitte zur Reinigung der Prothese keine normale Zahnpasta verwenden !!
  • wenn zusätzlich Tabletten verwendet werden, max. 10  min einwirken lassen  (Oberfläche wird rau)
  • über Nacht in einem Glas klarem Wasser aufbewahrentragende Gewebe (Gaumen u.Alveolarschleimhaut) entsprechend mitpflegen
Für Träger von Teleskopprothesen:
Vor allem bei teleskopgetragenen Versorgungen ist das richtige Ein- und Ausgliedern von wichtiger Bedeutung. Damit die Restbezahnung und der Zahnersatz keinen Schaden erhalten, sollte die Prothese mit geringem Kraftaufwand und Geduld, gleichmäßig und parallel zur Teleskopachse, unter leichter Rüttelbewegung herausgenommen werden. In der Zahnarztpraxis und zu Hause vor dem Spiegel sollte man dies trainieren.
Auch das Einsetzen muß gleichmäig entsprechend der Einschubrichtung erfolgen.
Wenn Sie mit dem Einsetzen oder Herausnehmen Probleme haben sollten, nie Gewalt anwenden !!!

 
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